Eine Fährfahrt die ist lustig.......
......aber nicht immer schön.
Wir wissen nicht ob das Usus ist, was bei einer Überfahrt so abgeht,
aber für uns war die Nacht subjektiv ein wahr gewordener Albtraum.
Aber der Reihe nach!
Wie schon im vorherigen Kapitel geschrieben sind wir von Colmurano nach Ancona gefahren,
irgendwie hatten wir ein komisches Gefühl und da wir sonst nur mal von Rödby nach Puttgarden
ganz easy übergesetzt hatten, wollten wir schauen wie hier der Ablauf von Ancona nach Split ist.
Die Fähre hatten iwir Zuhause schon online gebucht
Jetzt brauchten nur noch die Auftragsbestätigungen in gültige Boardkarten beim Reedereibüro
im Hafen umgetauscht zu werden.
Im Navi gab mein Göga die Adresse ein, die auf der Auftragsbestätigung von Jadrolinija stand.
Achtung!
In Ancona angekommen führt euch das Navi als Endziel rechts auf einen kleinen Platz.
Das ist falsch!
Ihr müsst euch an dieser Stelle links halten und runter bis zur Schranke fahren.
Zeigt eure Auftragsbestätigung und ihr dürft passieren.
Dann haltet euch links und schon seid ihr auf der Strasse mit dem roten Pfeil.(Bild unten)
Fahrt den gelben Schildern wo Check in drauf steht nach und
wenn ihr euch verfahren habt, fahrt dem Bus mit der Nr. 20 hinterher.
Der bringt euch bis vor das blaue Gebäude der Reedereien.
Das hört sich alles sehr einfach an, ist es auch wenn man weiß
wie es geht ,
haha, aber es war sehr heiß und wir hatten keine Ahnung, nachher waren aber dann um Einiges schlauer :)
Der Tag der Abreise gegen 19:45 Uhr war dann auch wirklich einfach.
Es war gut, dass wir näher an Ancona eine Unterkunft hatten und
es war auch gut, dass wir uns alles vorher angeschaut haben.
Hätten wir das nicht so gemacht glaube ich hätten wir das zeitlich nicht geschafft.
Hafengebiet, Zufahrt nur mit Auftragsbestätigung o. gültigem Ticket.
Auf der Strasse (roter Pfeil) den gelben Schildern mit der Aufschrift Check in folgen.
Wo der Shuttle mit der Nummer 20 die letzte Station anfährt, dort befinden sich in einem
blauen Gebäude die Ticket Schalter der jeweiligen Reedereien.
Im Hafenterminal bekommst du deine Boardkarten, bitte beachte dort die Öffnungszeiten.
Wir haben unsere Boardkarten kurz vor der Pause die von 12 bis 15 Uhr dauert abgeholt,
so hatten wir bis zum Einchecken gegen 18 Uhr noch Zeit uns Ancona anzuschauen.
In unserem Fall haben wir 3 Tickets bekommen, 1 x für das Auto und 2 x für die Schlafsessel,
du bekommst auch die Dock-Nr, und die Boarding Zeit am Schalter gesagt.
Im Hafenterminal gibt es auch einen Wechselschalter,
wo man Euro in Kuna tauschen kann. Der Kurs ist für kleine Beträge ok.
Bruno blieb auf dem Parkplatz beim Hafenterminal und wir fuhren
mit dem kostenlosen Shuttle zurück
in Richtung Dock 11 zum Eingang des Hafengeländes.
Wieder zurück vom Stadtbummel ging es mit dem Bus Nr. 20 zum Parkplatz,
wo Bruno stand.
Gegen 17:30 Uhr fuhren wir quer durch den ganzen Hafen zum Dock 11
wo wir verfrachtet werden sollten.
Wir mussten noch etwas warten aber dann kam Bewegung auf.
Die Schranke wurde geöffnet, die Einweiser und Ordner nahmen ihre Positionen ein.
Nach den Kontrollen an der Schranke, verschwand langsam Auto um Auto im Bauch der Fähre.
Wer jetzt denkt, je eher man da ist,
desto schneller kommt man dran, der irrt gewaltig.
Wir mit unserem dicken Bruno, die Bulli`s und Reisemobile mussten so ziemlich bis zum Schluß warten.
Das war schon heftig immerhin gab`s keinen schützenden Schatten,
wohin man sich hätte verkriechen können.
Geschafft !
Bruno war endlich im Schiffsinneren,
aber so eng geparkt, dass keine Hand mehr dazwischen passte.
Wir gingen hoch auf`s Deck und kamen in einer Art großen Aufenthaltsraum aus,
der nicht gerade einladend und sehr lieblos auf uns wirkte.
Ziemlich schnell wurden nach und nach Schlafsäcke zwischen den Tischgruppen ausgerollt,
man musste schon aufpassen wenn man vom Stuhl aufstehen wollte.
Die Steckdosen waren doppelt und dreifach mit Mehrfachsteckdosen belegt,
wo Ladekabel von Powerbank`s und Smartphones zu hauf angeschlossen wurden.
Es wurde immer chaotischer und so beschlossen wir diesen Raum erstmal zu verlassen.
Im angrenzenden SB -Restaurant haben wir erstmal was gegessen.
Eigentlich vom optischen gutaussehend aber geschmacklich eine Niete
und dann auch nicht gerade günstig.
Das war für uns schon die erste Lehre:
Demnächst, d.h. spätestens in einer Woche auf der Rückpassage nach Ancona,
nehmen wir auf jeden Fall etwas selbst zubereitetes Essen mit. Da waren wir noch optimistisch!
warten.........
...warten
SB - Restaurant an Bord
Aus dem SB - Restaurant .....
Nach dem essen sind wir noch ein bisschen auf das Außendeck gegangen.
Die Fähre lag immer noch im Hafen.
Endlich gegen 21:30 Uhr hieß es Leinen los.
Die Zustände an Board waren schon heftig, da hatte zum Beispiel
ein Großelternpaar mit ihrem kleinen Enkel von höchstens 5 Jahren ihr Nachtlager im Treppenhaus aufgeschlagen.
Klar, vom Platz her wohl eine gute Idee, aber jeder der die Toilette aufsuchte musste an diesem Nachtlager vorbei.
Übrigens Toilette, das bedarf ja wohl keiner Beschreibung hinsichtlich der Zustände an Board.
In Windeseile wurde alles was nach Couch o. ähnlichem aussah von Leuten, die keine Kabinen oder Schlafsessel Tickets hatten in Beschlag genommen.
Sogar Hängematten wurden auf dem Außendeck zwischen noch so kleinen Pfosten befestigt.
Ein Durchkommen zu unseren gebuchten Schlafsesseln gestaltete sich als äußerst schwierig,
ständig musste man über auf dem Boden liegende Leute steigen.
Irgendwann waren wir in dem Raum wo die Schlafsessel standen.
Die Sessel sind nummeriert, die Nummer für deinen Sessel findest du auf deinem Ticket.
Wir hatten dann auch endlich unsere gefunden, gar nicht so einfach bei dem schummerigem Licht,
aber "Jemand" hatte sich unsere Sitze zu Eigen gemacht und in bester Touri Manier Handtücher auf die Sitze gelegt.
Wir haben die Handtücher runter genommen, als auf einmal zwei Reihen hinter uns
eine Frau lautstark anfing zu keifen und in einer mir unverständlichen Sprache uns klar machen wollte,
das dies wohl die Sitze ihrer Bekannten seien.
Die Dame hatte überhaupt kein Einsehen, erst nachdem mein Mann ihr unsere Nummern auf den Tickets zeigte gab sie Ruhe.
Wir konnten nun endlich unsere Sitze beziehen.
Wer nun glaubt, das die Nacht gerettet ist.........tsss.
Schlafplatz gesichert......
Schlafsesselraum
Eine Reihe besteht aus drei Schlafsessel, allein der Gedanke,
der Platz neben mir würde besetzt werden, löste bei mir starkes Unbehagen aus.
Permanent schlichen Leute durch die Gänge um einen Schlafplatz im Sessel zu erhaschen.
So erging es einer Familie Vater, Mutter und drei Kinder unterschiedlichsten Alters,
die ständig auf der Suche nach Schlafplätzen waren.
Hatten sie dann endlich einen unbesetzten Sessel gefunden, wurden sie irgendwann
mitten in der Nacht unsanft von Menschen die ihre Sitze gebucht hatten, verscheucht.
Das dies nicht lautlos vor sich ging kann man sich wohl vorstellen.
Wir haben ja eigentlich sehr viel Verständnis, aber diese Eltern hätten es dem Großelternpaar im Treppenhaus gleich tun sollen, den Kindern hätte es eine ruhigere Nacht beschert.
Die Reederei haben wir auch nicht verstanden, wieso jeder der an Board ohne Ticket war,
diesen Raum aufsuchen konnte.
Es wär doch ein leichtes gewesen an dieser Stelle die Buchungen zu kontrollieren.
Mitten in der Nacht ist der Mann auf der Suche nach einem Schlafplatz.
Trotz wir die Schlafsessel hatten war an Schlaf nicht zu denken.
Sowas geht gar nicht.
Naja, irgendwann ist auch die schlimmste Nacht vorüber und die ersten vorgelagerten Inseln vor Split
wurden sichtbar.
Gegen 7 Uhr morgens erreichten wir den Hafen von Split.
Die ersten Passagiere durften von Board, bei uns und einigen Motorradfahrern bedurfte es mehr Zeit ,
da der Fahrer des vor uns parkenden Autos erst genüßlich seinen Kaffee austrinken musste.
Mit lautem Applaus wurde er bei seiner Ankunft begrüßt. :)
Endlich tauchte Bruno aus dem Bauch der Fähre wieder auf,
jetzt ein Königreich für einen Kaffee aber vorher mussten wir noch an
den Passkontrollen im Hafen vorbei.
Die zweite Lehre:
Das Geld für die Schlafsessel hätte man sich sparen können,
demnächst Kissen und Schlafsack packen und irgendeine Couch entern.
Die dritte Lehre: :)
Wir werden auf der Rücktour auf keinen Fall die Fähre nehmen.